Noch als Nachtrag zu meinem Handgepäck Bedenken. Weder mein
Sattel mir Sattelstütze noch mein in Beutel abgefülltes PowerBar Pulver hat
irgendjemand interessiert. Auch nicht das Minimesser, das ich mitgenommen hatte,
um die Kartons aufzuschneiden.
Zeitlich hatte ich mir das alles wieder ganz anders vorgestellt.
Geplant hatte ich, dass ich – wenn ich um 17:10 lande, um 18:00 mit dem Bus
losfahre und um 19 Uhr im Hotel bin. Dann 2 Stunden das Rad montieren und ab 21
Uhr ganz gemütlich essen gehen.
Tatsächlich habe ich schon bin fast 18:30 gebraucht bis ich
überhaupt einmal die Haltestelle für meinen Bus 351 gefunden hatte. Zugleich
musste ich feststellen, dass es hier wirklich kalt (nur 15°C und Regenschauer).
Nachdem der Bus gerade weg war und nur alle 30 Min fährt, ging es erst gegen 19
Uhr los. Nach ein paar Minuten blieb der Bus an einem anderen Terminal für weitere
10 Min stehen. So war es nach 70 Min Fahrt bald 20:30 bevor ich im Hotel ankam.
Dort war die Begrüßung dann aber besonders überraschend.
Ich wollte dem Herrn an der Rezeption gerade erklären wer ich bin, als er sagte:
„I know who you are. You are Mr. bicycle. Your boxes are here…..“. Wie sich
herausstellte ein in Paris lebender Brite mit dem ich vorher schon kommuniziert
hatte (ich hatte mich schon gewundert über den Namen Jonathan, der für mich
nicht sehr französisch klang), so dass die Kommunikation hervorragend
funktionierte.
Da ich die Montage im Hof hinter dem Hotel vornehmen werden
musste, startete sofort die Kartons auszupacken, damit ich noch möglichst viel
Tageslicht haben würde. Da Paris deutlich weiter im Westen liegt als Wien ist
es zwar deutlich länger hell – ewig um 20:30 aber auch nicht mehr. Die Kartons
waren BTW in einem sehr guten Zustand. Kein Vergleich dazu wie sie letztes Jahr
ausgesehen hatten, als sie im Flugzeug mit mir nach Lissabon gereist sind. GLS
hat mich also wieder nicht enttäuscht.
Jonathan schaute mir beim Auspacken immer mal wieder zu und
als er meinen Gepäckträger entdeckte, erzählte er mir, dass unlängst Gäste mit
Fahrrädern einen Gepäckträger vergessen hatten. Er hat sie zwar kontaktiert
aber sie haben sich nicht mehr gemeldet. Wenn ich will kann ich ihn haben. Ich
fand es sehr nett – an einem 2. Gepäckträger hatte ich aber eigentlich kein
Interesse. Dachte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest.
Auch hier habe ich mich zeitlich wieder komplett
verschätzt. Alleine das Rad aus seiner Schutzverklebung zu befreien dauert
immer ewig. So war ich schon 1,5 Stunden beschäftigt und hatte alles wieder zusammengebaut,
als mir plötzlich die Schrauben für die Gepäckträger fehlten. Ich war mir
sicher sie mit Klebeband an den Gepäckträger geklebt zu haben aber sie waren
einfach weg. Nach 15 Minuten suchen beschloss ich, dass sie verschollen bleiben
und ich eine Alternative brauchte. Und jetzt kam der geschenkte Gepäckträger
wieder ins Spiel. Tatsächlich passen 2 von 4 Schrauben, die an dem anderen
Gepäckträger waren genau. Es fehlte also nur mehr eine kurze M5 Schraube. Da
ich sonst nirgendwo eine finden konnte, habe ich eine Schraube zur Befestigung
der Bremsscheibe an der Hinterradnabe „ausgeliehen“. Da morgen und übermorgen keine
Abfahrten warten und ohnehin noch 5 dran sind, werde ich so fahren bis ich eine
Schraube nachgekauft habe. Hoffentlich findet sich am Weg ein Fahrradgeschäft.
Die Kartons wieder versandfertig zu machen habe ich heute
nicht mehr geschafft. Das machen ich morgen um 6. Hoffentlich ist der Hof dann
wieder trocken. Für den Versand nach Italien habe ich einen ganz coolen
Anbieter gefunden. Über die Plattform www.eurosender.com/
kann man Pakete von nahezu allen EU Ländern in alle EUR Länder schicken (und
wohl auch in die übrige Welt). Das Paket ist zwar jetzt etwas teurer als mit
GLS. Dafür wird es abgeholt und ich muss nicht erst suchen wo hier ein Paketshop
ist. 42 EUR für ein so großes Paket ist wirklich ok. Wenn ich nicht für den
Rückversand etwas Besseres finden, dann werde ich auch so mein Rad in 2 Kartons
wieder von Sizilien zurückschicken.
Hier noch ein paar Bilder: LINK
Hier noch ein paar Bilder: LINK
Morgen geht es dann auf die 1. Etappe.
Diese wird noch verhältnismäßig flach und mit knapp 160 km
auch nicht übermäßig lang. Aus Paris herausfahren wird aber ohnehin genug Zeit
kosten. Zumal ich noch einen kurzen Umweg in die Gegenrichtung machen muss, da
ich am Hotel vom Vorjahr (Ende der letztjährigen Reise) vorbei muss, damit es
eine lückenlose Fahrt wird.
Tourdaten:
Tageskilometer: 159 km
Höhenmeter aufwärts:
850 m
Höhenmeter abwärts: 790 m
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen