Donnerstag, 10. August 2017

Angekommen in Paris

Noch als Nachtrag zu meinem Handgepäck Bedenken. Weder mein Sattel mir Sattelstütze noch mein in Beutel abgefülltes PowerBar Pulver hat irgendjemand interessiert. Auch nicht das Minimesser, das ich mitgenommen hatte, um die Kartons aufzuschneiden.

Zeitlich hatte ich mir das alles wieder ganz anders vorgestellt. Geplant hatte ich, dass ich – wenn ich um 17:10 lande, um 18:00 mit dem Bus losfahre und um 19 Uhr im Hotel bin. Dann 2 Stunden das Rad montieren und ab 21 Uhr ganz gemütlich essen gehen.

Tatsächlich habe ich schon bin fast 18:30 gebraucht bis ich überhaupt einmal die Haltestelle für meinen Bus 351 gefunden hatte. Zugleich musste ich feststellen, dass es hier wirklich kalt (nur 15°C und Regenschauer). Nachdem der Bus gerade weg war und nur alle 30 Min fährt, ging es erst gegen 19 Uhr los. Nach ein paar Minuten blieb der Bus an einem anderen Terminal für weitere 10 Min stehen. So war es nach 70 Min Fahrt bald 20:30 bevor ich im Hotel ankam.

Dort war die Begrüßung dann aber besonders überraschend. Ich wollte dem Herrn an der Rezeption gerade erklären wer ich bin, als er sagte: „I know who you are. You are Mr. bicycle. Your boxes are here…..“. Wie sich herausstellte ein in Paris lebender Brite mit dem ich vorher schon kommuniziert hatte (ich hatte mich schon gewundert über den Namen Jonathan, der für mich nicht sehr französisch klang), so dass die Kommunikation hervorragend funktionierte.

Da ich die Montage im Hof hinter dem Hotel vornehmen werden musste, startete sofort die Kartons auszupacken, damit ich noch möglichst viel Tageslicht haben würde. Da Paris deutlich weiter im Westen liegt als Wien ist es zwar deutlich länger hell – ewig um 20:30 aber auch nicht mehr. Die Kartons waren BTW in einem sehr guten Zustand. Kein Vergleich dazu wie sie letztes Jahr ausgesehen hatten, als sie im Flugzeug mit mir nach Lissabon gereist sind. GLS hat mich also wieder nicht enttäuscht.



Jonathan schaute mir beim Auspacken immer mal wieder zu und als er meinen Gepäckträger entdeckte, erzählte er mir, dass unlängst Gäste mit Fahrrädern einen Gepäckträger vergessen hatten. Er hat sie zwar kontaktiert aber sie haben sich nicht mehr gemeldet. Wenn ich will kann ich ihn haben. Ich fand es sehr nett – an einem 2. Gepäckträger hatte ich aber eigentlich kein Interesse. Dachte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest.

Auch hier habe ich mich zeitlich wieder komplett verschätzt. Alleine das Rad aus seiner Schutzverklebung zu befreien dauert immer ewig. So war ich schon 1,5 Stunden beschäftigt und hatte alles wieder zusammengebaut, als mir plötzlich die Schrauben für die Gepäckträger fehlten. Ich war mir sicher sie mit Klebeband an den Gepäckträger geklebt zu haben aber sie waren einfach weg. Nach 15 Minuten suchen beschloss ich, dass sie verschollen bleiben und ich eine Alternative brauchte. Und jetzt kam der geschenkte Gepäckträger wieder ins Spiel. Tatsächlich passen 2 von 4 Schrauben, die an dem anderen Gepäckträger waren genau. Es fehlte also nur mehr eine kurze M5 Schraube. Da ich sonst nirgendwo eine finden konnte, habe ich eine Schraube zur Befestigung der Bremsscheibe an der Hinterradnabe „ausgeliehen“. Da morgen und übermorgen keine Abfahrten warten und ohnehin noch 5 dran sind, werde ich so fahren bis ich eine Schraube nachgekauft habe. Hoffentlich findet sich am Weg ein Fahrradgeschäft.




Die Kartons wieder versandfertig zu machen habe ich heute nicht mehr geschafft. Das machen ich morgen um 6. Hoffentlich ist der Hof dann wieder trocken. Für den Versand nach Italien habe ich einen ganz coolen Anbieter gefunden. Über die Plattform www.eurosender.com/ kann man Pakete von nahezu allen EU Ländern in alle EUR Länder schicken (und wohl auch in die übrige Welt). Das Paket ist zwar jetzt etwas teurer als mit GLS. Dafür wird es abgeholt und ich muss nicht erst suchen wo hier ein Paketshop ist. 42 EUR für ein so großes Paket ist wirklich ok. Wenn ich nicht für den Rückversand etwas Besseres finden, dann werde ich auch so mein Rad in 2 Kartons wieder von Sizilien zurückschicken.

Hier noch ein paar Bilder: LINK

Morgen geht es dann auf die 1. Etappe.

Diese wird noch verhältnismäßig flach und mit knapp 160 km auch nicht übermäßig lang. Aus Paris herausfahren wird aber ohnehin genug Zeit kosten. Zumal ich noch einen kurzen Umweg in die Gegenrichtung machen muss, da ich am Hotel vom Vorjahr (Ende der letztjährigen Reise) vorbei muss, damit es eine lückenlose Fahrt wird.

Tourdaten:



Tageskilometer: 159 km
Höhenmeter aufwärts:  850 m
Höhenmeter abwärts: 790 m




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