Die Erwartungen an den heutigen Tag waren hoch. War doch
dieser Abschnitt der Küste einer der Gründe warum ich überhaupt hier fahren
wollen würde. So ging es voll motiviert schon etwas vor 9 Uhr los. Wie immer,
wenn es aus einer größeren Stadt heraus geht, nimmt dies ein wenig Zeit in
Anspruch. Wie schon gestern waren im Verkehr vor alles die Motorroller eine
echte Herausforderung.
Danach ging es immer die Küsten entlang durch Neapel. Dass
die Stadt groß ist, hatte ich gestern ha bereits festgestellt. Dass sie sich
aber mehr oder weniger komplett um die Bucht zieht auf gut 20 km war mich nicht
so ganz klar. Grundsätzlich wäre dies kein allzu großes Problem gewesen – nur
hat sich irgendjemand gedacht, dass es doch nett wäre alles mit Pflastersteinen
auszulegen. Und das tatsächlich die gesamte Straße um dich Bucht. Das waren
nicht weniger als 20 km und somit rund eine Stunde, die ich über
unterschiedliche Pflastersteine fuhr. Wie schon einmal erwähnt – das schaut
nett aus, ist mit dem Rennrad aber eine absolute Katastrophe – insbesondere,
wenn man auch noch Taschen hinten am Rad hängen hat.
Kaum war ich wieder auf einem ordentlichen Untergrund
unterwegs, da zweigte mein Weg von der Hauptstraße ab, auf eine kleine und sehr
steile Straße. Das war wieder einer von den Versuchen von komoot wenn möglich
Nebenstraßen zu verwenden. Nachdem ich oben angekommen war, ging es nämlich
wieder hinab auf die Hauptstraße. Außer ein paar Höhenmeter hatte ich damit
nichts gewonnen.
Die Straße wurde von nun an immer schöner.
In der Ferne schaute ich auf die Klippen, direkt hinunter
auf glasklares türkises Wasser.
Meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Hier war es so wie
ich es mir erhofft hatte. Eine schöne Straße, die auf und ab an der Küste
entlang führt. Davon gibt es jetzt einige Bilder – es hat mir einfach sehr gut
gefallen.
Anfangs noch war es mehr Landschaft und wenige Ortschaften.
Später dann wurden es immer mehr Orte und in diesem war einfach wahnsinnig viel
Verkehr. Ich war wirklich froh mit dem Fahrrad unterwegs zu sein denn vor jedem
Ort bildeten sich lange Staus. Zusammen mit den Motorrollern ging es im
„Italian-Style“ (= man fährt im Gegenverkehr bis etwas von vorne kommt und
quetscht sich dann dazwischen und fährt überhaupt einfach auf dem
Mittelstreifen und spekuliert, dass beiden Seiten weit genug außen fahren)
durch die Autoschlangen und so recht gut voran.
Hier 2 Videos von meiner Fahrt entlang der Küste. Da ich keine Halterung für die Kamera hatte, habe ich sie in der Hand gehalten. Man sieht daher teilweise meine Schalt-/Bremshebel links im Bild.
Auf den Fotos sieht man schon, dass es keine ganz klare Sicht ist. Dies lang nicht so sehr an Wolken/Nebel sondern vielmehr an dem Rauch, der von den Waldbränden kommend überall in der Luft hing.
Auf den Fotos sieht man schon, dass es keine ganz klare Sicht ist. Dies lang nicht so sehr an Wolken/Nebel sondern vielmehr an dem Rauch, der von den Waldbränden kommend überall in der Luft hing.
Hier war so eine Stelle, an der der Wald brannte (sieht man
später noch). Hier wieder etwas, was mich technisch sehr begeistert. Ein
Löschflugzeug, dass aus dem Meer im Flug Wasser auftankt.
Da es recht weit weg war nicht ganz scharf.
Und hier sieht man auch einerseits wie nah es an die Küste
heran kommt und anderseits wie unzugänglich die Feuer dort oben in den Bergen
sind.
Weiter ging es die Küste entlang – immer durch den Verkehr
in den Orten und danach wieder Steil hinauf.
Und hier das Feuer noch einmal von der anderen Seite.
Als ich dieses Foto gemacht habe, war ich bereits aus den
Bergen heraus und fuhr im Flachen mit Rückenwind die Küste entlang. Und dann
wieder etwas, was bisher noch gefehlt hat, ich aber in den beiden letzten
Jahren immer hatte. LKW voll beladen mit Tomaten. Und hier klärte sich auch
auf, dass die Tomaten zumindest teilweise nicht ganz ankommen. Es war mehr ein
Saucen LKW, aus dem hinten die Tomatensauce heraus tropfte.
Wie auch schon zuletzt, ist der Weg am Meer entlang immer
relativ kurz, denn bald geht es immer etwas vom Strand weg und fährt dann eher parallel
zum Meer in 2. Reihe auf schnurgeraden Straßen. Nicht sehr spannend aber
effizient denn hier konnte ich wieder Zeit aufholen.
Für heute habe ich etwas geplant, was ich eigentlich immer
vermeiden will. Nämlich eine Steigung noch einmal ganz zu Schluss. Da habe ich
sowohl vor 2 Jahren auf der 8. Etappe, als auch im letzten Jahr auf der 2.
Etappe, sehr schlechte Erfahrungen gemacht weil ich da einfach schon zu müde
war und die Kilometer nicht weniger wurden. Heute waren es zum Schluss noch
einmal 300 teils recht steile Höhenmeter.
Wie aber schon auf den bisherigen Etappen bin ich dieses
Jahr gefühlt ziemlich fit und so ging auch dieser letzte Anstieg sehr gut.
Hier in Castellabate bin ich in einem kleinen B&B und
habe von meinem Zimmer einen herrlichen Blick über die Landschaft. Als ich mir
das auf google maps angesehen habe, hat es irgendwie grüner ausgesehen – aber so
ist es auch ok.
Und dann einmal wieder das, was ich so liebe. Wäsche
waschen. Nachdem das Waschbecken absolut nicht dicht zu bekommen war, kam
einmal wieder ein Papierkorb zum Einsatz. Immerhin konnte ich dadurch sitzen
und war an der frischen Luft.
Castellabate ist ein netter kleiner und sehr alter Ort, in
dem zufällig heute ein Stadtfest war und dadurch war wirklich viel los. Das
sind immer solche Orte, in die man so nie kommen würde. Ab von der Küste und
nirgendwo besonders ausgeschildert. Für mich eine tolle Erfahrungen denn mit
einer anderen Reiseart hätte ich diesen Ort niemals kennen gelernt.
Hier alle übrigen Bilder
Tourdaten:
Und hier die Aufzeichnung des heutigen Tages
Tageskilometer: 160 km
Gesamtkilometer Tour: 1.814 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 22,0 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 49,8 km/h
Höhenmeter aufwärts:
1.890 m
Höhenmeter aufwärts gesamt: 18.010 m
Höhenmeter abwärts: 1.640 m
Maximale Höhe: 360 m
Fahrzeit: 7:16 h
Fahrzeit gesamt: 76:16
Ausblick auf morgen:
Wie schon gestern angekündigt. Heute kommt dann die finale
und größte Herausforderung der gesamten Tour. Auf einer Länge von 169 m geht es
2.380 m hinauf. Das Wetter ist zum Glück für die Region sehr angenehm. Es hat
nur rd. 30°C bei blauem Himmel und immer wieder Rückenwind. Ich bin ein wenig
in Sorge, dass die Straßen heute nicht durchgehend gut sein könnten, weil ich
durch die Berge doch auf sehr kleinen Straßen fahre. Solange alles asphaltiert
ist, wird es gehen. Wenn nicht dann bekomme ich ein Problem denn steil bergauf,
auf Schotter geht weder mit den Reifen noch mit der Übersetzung.
Einen Eintrag wird es wahrscheinlich erst in 2 Tagen wieder
geben weil das Hotel kein Internet hat. Da ich dort 2 Nächte sein werde (ich
mache meinen 2. Pausentag am Strand), wird es erst übermorgen am Abend wieder
etwas geben.
Hier wieder die Tour von morgen in der
Übersicht.
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