Internet ist recht langsam – Bilder kommen nach und nach.
Weil ich gestern mit dem Wetter begonnen habe, auch an
dieser Stelle gleich vorweg. Es hat zwar nicht mehr geregnet, feucht war es
aber trotzdem. Denn beim Blick aus dem Fenster – ich hatte nach dem schönen
blauen Himmel gestern auf ebensolchen auch in der Früh gehofft – war ich kurz
nicht sicher welche Jahreszeit gerade ist. Es war alles voller Nebel!
Wenn ich nicht sicher wüsste, dass heute der 12. August
ist, hätte ich geglaubt es wäre irgendwann im Herbst oder Frühjahr.
Eigentlich war ich motiviert wieder früh zu starten aber
bei dem Wetter wurde es dann doch 9 Uhr bis ich unterwegs war. Aus Troyes
heraus war es sehr unkompliziert denn vom Verkehr her war es gefühlt Sonntag.
Dabei wäre Nebel alleine gar nicht so ein Problem gewesen.
Viel schlimmer war, dass es wirklich kalt war. Mein Thermometer im Tacho zeigte
lediglich 12°C
Bei dem Wetter wirkten die eigentlich netten kleinen Orte
nicht so, wie sie bei schönem Wetter wahrscheinlich gewirkt hätten
Und es wurde nicht wirklich besser. Mir kam vor, dass der
Nebel sogar wieder stärker wurde.
Vielleicht weiß das außer mir eh schon jeder – mir war es
aber vorher noch nicht aufgefallen. Wenn es regnet (gestern) oder nebelig ist,
dann rauschen die Stromleitungen.
Dann kam etwas, was mir immer besonders viel Spaß macht.
Chausse glissante!
Diese Art Straßen zu bauen habe ich bisher nur in
Frankreich beobachtet. Hier werden teilweise ehemalige Feldwege derart in „Straßen“
umgewandelt, in dem man eine dünne Schicht Teer/Bitumen – was auch immer – auf den
Untergrund aufträgt und dann mit einer dicken Schicht feinem Schotter drüberfährt.
Anderswo würde man einerseits weniger Schotter verwenden und andererseits mit
einer Walze darüberfahren und den überflüssigen Schotter wieder entfernen. Hier
lässt man dies aus und wirft einfach den Schotter her mit dem Plan, dass sich
diese mit der Zeit festfährt. Bis es soweit ist, fährt es sich wie auf einem Schotterweg
– und das nicht ein paar hundert Meter, sondern gerne auch mal 10 Kilometer.
Auch aus diesem Grund trage ich selbst im Nebel eine Sonnenbrille, denn
vorbeifahrende Fahrzeuge wirbeln einige Steine auf.
Ansonsten gefiel mir die Routenwahl heute sehr gut. Ich war
auf sehr kleinen und extrem wenige befahrenen Straßen unterwegs. Mehr als 1
Auto pro Stunde war es kaum. Auf den Feldern neben mir waren ein paar Traktoren
unterwegs – sonst war es still. Mir kam vor, dass es im Nebel noch stiller ist
als sonst. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es vormittags völlig
windstill war.
Ich bin hier in der Region Champagne unterwegs. Ich kenne
die genaue Bedeutung nicht – in den Orten mit den Kellereien war der ganze Ort
und auch die Straßen zu diesen mit bunter Folie geschmückt – über Kilometer
hinweg.
Was ist das Besondere an diesem Bild?
Man sieht einen Schatten! Und das bedeutet, dass erstmals,
seitdem ich auf dem Rad unterwegs bin, auch die Sonne zumindest kurz zwischen
den Wolken hervorkam.
Der Plan war wieder um 13 Uhr bei einem Supermarkt eine
Pause zu machen und etwas zu essen. Man ahnt es vielleicht schon – daraus wurde
wieder nichts denn es gab zwar immer wieder Schilder, dass auf irgendwelchen
Straßen in 5 Minuten ein Supermarkt kommen sollte, gesehen habe ich leider keinen.
Während ich im ersten Jahr jeden Tag mittags in einem Restaurant einen Teller
Nudeln oder zumindest einen Toast gegessen habe, bin ich letztes Jahr schon hin
und wieder auf Supermärkte umgestiegen. Nicht um Geld zu sparen sondern weil es
entweder kein Bistro gab oder es mir manchmal zu mühsam war in einer Bar/Bistro
ohne Speisekarte zu erklären was ich haben will. Englisch spricht nämlich dann
garantiert niemand. Vielleicht von der Transalp gewohnt, wo es auch selten
mittags etwas gab, bin ich jetzt offenbar dazu über gegangen mittags nichts zu essen,
sondern einfach weiter zu fahren. Eindeutig zu sportlich für den eigentlichen
Reisezweck.
Nachdem es auch um 14 Uhr nichts gab und ich noch recht fit
war, wurde es wieder nur ein Gel während der Fahrt (gestern hatte ich zumindest
10 Minuten angehalten. Bis auf eine 30 Sekunden Pause bin ich somit von kurz
nach 9 bis kurz nach 15 Uhr die 150 km durchgefahren. (Mein Logger sagt 6:09
insgesamt – davon in Bewegung 6:05 [der Rest waren die 30 Sekunden Pause und
die Ampeln]). Sicherlich hat mir der Wind auch ein wenig geholfen. Wäre ich
schon mehrere Stunden gegen den Wind gefahren, wäre ich sicherlich nicht mehr
so motiviert gewesen. Mit teils kräftigem Rücken-/Seitenwind fuhr es sich aber
ganz angenehm. Das war dann so etwas wie die Entschädigung für den Regen
gestern und den Nebel am Vormittag.
Ein wenig fies war, dass ausgerechnet zum Schluss noch ein
paar recht steile Höhenmeter kamen. Das spürten meine Beine, die ohne Pause
schon über 5 Stunden kreisten nun doch. Da bin ich gespannt auf morgen…. An der
hohen Höchstgeschwindigkeit (fast 72 km/h) sieht man aber auch, dass es immer
wieder ein paar steile Abfahrten gab. Aus dem Flugzeug hat die Gegend hier eher
flach ausgesehen.
Als ich dieses Schild sah, wusste ich, dass es nicht mehr
weit ist. Denn hier war ich schon mehrmals.
Denn in Dijon gibt es nicht nur Senf und eine wirklich
sehenswerte Stadt, sondern auch eine Rennstrecke, die man mieten kann. Und im
Rahmen einer solchen Veranstaltung war ich vor 11 und vor 5 Jahren bereits
hier.
In der Ferne sah ich wieder dunkle Wolken. Heute hatte ich
aber Glück gehabt, denn der Regen war offenbar erst kurz zuvor in Dijon gewesen,
weil die Straßen nicht nass waren.
Nachdem es erst 15 Uhr war, als ich im Hotel eintraf, war
genug Zeit um die Stadt anzusehen. Wie gestern schon angekündigt. Dijon ein
eine der schönsten – wenn nicht für mich überhaupt schönste – Städte in
Frankreich. Dijon hat lediglich 153.000 Einwohner (habe ich nachschauen
müssen), sieht von den Gebäuden her aber deutlich größer aus.
Hier ein paar Eindrücke von Dijon.
Und hier das, wofür Dijon vor allem bekannt ist:
Und die eher geringe Einwohnerzahl hat mich auch dann auch
gleich bezüglich der möglichen Distanzen getäuscht. Nachdem ich das Zentrum ja
schon mehrmals gesehen, habe, wollte ich mir etwas ansehen, das ich noch nicht
kannte. Den Parc de la colombière. Auf der Karte habe ich schon
gesehen, dass es nicht im Zentrum ist, dass es aber mehr als 3 km eine Strecke
waren, war dann doch überraschend. Der Park selber war mehr ein Wald mit
geometrisch angeordneten Wegen.
War aber trotzdem interessant einmal hier gewesen zu sein.
Zurück im Zentrum suchte ich rund um die Markthalle herum
nach einem netten Restaurant um – wie schon im Vorjahr – alleine meinen Geburtstag
zu feiern. Ein Geschenk hatte ich dabei – das stelle ich noch vor.
Natürlich war wie gestern in Dijon angekommen das Wetter wieder
prächtig. Etwas über 20°C bei blauem Himmel. Es wäre nett wenn es so morgen
einmal von in der Früh weg wäre.
Mein Paket hat sich heute bereits auf den Weg nach Sizilien
gemacht. Die Beauftragung über den Anbieter Eurosender hat bestens
funktioniert. Transporteur ist wie am Weg nach Paris GLS, so dass es
wahrscheinlich Anfang nächster Woche dort sein wird.
Alle Fotos gibt es hier:
Tourdaten:
Tageskilometer: 152 km
Gesamtkilometer Tour: 311 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 24,9 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 71,9 km/h
Höhenmeter aufwärts: 1.540 m
Höhenmeter abwärts: 1.410 m
Maximal Höhe: 270 m
Trittfrequenz durchschnittlich: 67 upm
Fahrzeit: 6:06 h
Ausblick auf morgen:
In einem anderen Post hatte ich geschrieben, dass die Etappe übermorgen die anspruchvollste werde wird. Da hatte ich die 3. Etappe aber irgendwie übersehen. Morgen werden es zwar nicht ganz so viele Höhenmeter wie übermorgen (nur 2.120 anstatt 2.480) – dafür wird es mit 186 km die möglicherweise längste Etappe auf meinen Reisen. Von Vicenza nach Piacenza waren es 186,12 km. Allerdings hatte ich damals ordentlichen Rückenwind und fast keine Höhenmeter und konnte so mir 27,5 km/h im Durchschnitt fahren. Wenn ich morgen 22 km/h schaffe, bin ich schon froh.
Hier wieder der Link zur morgigen Tour:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen