Die wichtigste Feststellung des heutigen Tages: Die
Wetterbedingungen sind ausbaubar!
Nachdem ich in der Früh nach das Paket für den Versand nach
Sizilien fertiggemacht habe und im Restaurant neben meinem Hotel (gehört dazu –
so ein typisches Eckbistro, wie es sie in Paris überall gibt) gefrühstückt
habe, war ich bereits um kurz nach 8 unterwegs. Wasser gab es zum Glück im
Supermart auf der anderen Seiten neben dem Hotel, so dass ich nicht erst nach
einem Supermarkt suchen musste.
Wie angekündigt bin ich noch einen kleinen Umweg gefahren,
um bei dem letzten Hotel vom Vorjahr vorbei zu fahren. Danach ging es dann
immer südöstlich durch Paris. Obwohl es eigentlich mitten im Berufsverkehr war,
waren die Straßen nicht übermäßig stark befahren, was vielleicht daran liegt,
das Ferien sind. Bis auf ein paar sehr große Kreisverkehre, in denen ich schon
ein wenig aufpassen musste irgendwie über alle Spuren zu kommen sowie ein paar
Abbiegungen, bei denen ich auf 150 m 4 Spuren kreuzen musste, ging es ganz gut.
Heraus aus der Stadt es sich sicherlich eine Stunde, in der
ich an unzähligen Ampeln stehen bleiben musst. Nun war es ohnehin schon nicht
sehr warm (14°C gem. Tacho beim Start) und ich nur mit ganz dünnem kurzen
Trikot und kurzer Hose unterwegs. Durch das ständige Stehenbleiben konnte ich
mich nicht einmal aufwärmen.
Man siehe es schon auf den Bildern – das Wetter sah eher
traurig aus. Dichte Wolken in allen Richtungen und in der Ferne sah man immer
wieder, dass gerade stärkerer Regen herunter kam. Ich hoffte nur, dass es für
mich trocken blieb den bislang sah es nur nach Regen aus. Die erste Zeit
verlief die Strecke relativ eben.
Und wurde zunehmend hügeliger. Auf dem Höhendiagramm hatte
ich diese Spitzen nicht so ernst genommen aber da waren teilweise recht
ordentliche Anstiege – wenn auch nur kurze – dabei.
Um schnell voran zu kommen, hatte ich mir vorgenommen bis
13 Uhr zu fahren und dann etwas zu
essen. Bis dahin war ich lediglich einmal stehen geblieben, um meine Armlinge
anzuziehen, meine Jacke anzuziehen und etwas Luft auf die Reifen zu pumpen.
Wer aufmerksam mitgelesen hat, wird gemerkt haben, dass ich
behauptet habe die Armlinge zuhause gelassen zu haben, um Gewicht und Platz zu
sparen. Zum Glück habe ich die Armlinge aber doch eingepackt und war wirklich
froh darüber. Im Gegensatz zum MTB Fahren arbeitet man auf dem Rennrad einfach
zu wenig mit dem Oberkörper, so dass es wirklich kalt war. Die Temperatur
pendelte immer irgendwo um 15 Grad.
Als dann um 11 Uhr leichter Regen begann, probierte ich die
neue Jacke einmal aus. Ich hatte sie bei der Ausrüstung verlinkt. Was ich dort
vergessen hatte dazu zu schreiben (vielleicht ergänze ich das noch): Die
Passform ist irgendwie merkwürdig. Ich hatte schon eine in XS und S bestellt,
weil das normal die Größen sind, die mir am besten passen. Von der Weite her
wäre das auch ok gewesen, nur sind die Ärmel so unglaublich schmal, dass ich
nicht hindurch passte. Und so muskulös bin sicher nicht. Diese jetzt in Größe M
hat den Vorteil, dass sogar noch der dünne Camelbak mit hinunter passt, die
Ärmel sind trotzdem eher eng.
Leider wurde es nichts mit dem Essen um 13 Uhr – der Tacho
zeigte schon 105 km – denn es gab einfach nichts. Außer Landwirtschaft
existiert hier nichts. Es ist nicht so menschenleer wir mitten in Spanien aber
Restaurants oder Supermärkte gab es trotzdem keine. Als ich um 14 Uhr dann noch
immer nichts gefunden habe, wo man etwas zum Essen hätte kaufen können und ich über
130 km gefahren war, beschloss ich noch ein Powebar Gel zu essen und dann bis
Troyes durchzufahren. So war ich jetzt mehr oder weniger ohne Pause fast 6
Stunden unterwegs bevor ich für 10 Minuten anhielt.
Auch wegen des drohenden starken Regens, dachte ich, dass
es keine schlechte Idee wäre, schnell nach Troyes zu kommen. Zwischendurch
hatte es immer wieder leicht geregnet, wieder aufgehört, wieder angefangen,….
Kurz nachdem ich die Stadtgrenze von Troyes passiert hatte,
erwischte mich dann aber leider auch noch ein starker Schauer. Jetzt weiß ich
auch, was ich bereits befürchtet hatte. Das Netzmaterial auf den Schuhen lässt
zwar gut kalten Wind auf warme Füße strömen, lässt aber genauso gut nasses
Wasser auf trockene Füße. Und das Problem bis allen Radschuhe ist, dass sie von
unten recht dicht sind, wodurch Wasser, das einmal im Schuh ist nicht wieder
abfließt.
Das Hotel, das ich gebucht hatte nennt sich Smart Hotel.
Anstatt einem Schlüssel bekommt man nach der Buchung einen Türcode zugesendet,
mit dem man ins Hotel selber und ins Zimmer hineinkommt. Klingt praktisch, war
es aber nicht weil ich erst meine Jacke ausziehen musste (Handy im Rucksack
unter der Jacker, dann das Handy herausholen musste und dann versucht habe mit
nassen Fingern im Regen ströhmenden Regen stehend (ein Vordach gab es leider
nicht), das richtige Email zu finden. Die Wassertropfen klickten immer dort
hin, wo ich nicht hinwollte und so dauerte das Ganze ein wenig.
Im Hotel dann hatte ich dankbarer Weise ein Zimmer im 3.
Stock. Deswegen besonders dankbar, da s ich keinen Platz für mein Rad finden
konnte und auch niemand da war, den man fragen konnte. Also gleich das Rad mit
Küchenrolle (ich habe eine kleine Kochzeile im Zimmer) geputzt und dann einfach
mit ins Zimmer genommen.
Da jetzt ohnehin schon alles nass war, konnte ich einmal
wieder meiner Lieblingstätigkeit nachgehen: Waschen. Und ausgerechnet hier ist
das kleinste Badezimmer, das ich jemand gesehen habe mit dem wahrscheinlich
kleinsten Waschbecken der Welt. Zum Größenvergleich habe ich einmal mein Handy
hinein gelegt.
Dann noch die Taschen putzen, die Schuhe trocken legen
(Küchenrolle ist aufgebraucht 😊 ) und
ich war bereit mir Troyes anzusehen. Dass ausgerechnet jetzt plötzlich die
Sonne schien war schon fast gemein.
Wie schon im letzten Jahr fällt mir auch hier auf, dass
auch solche eher kleinen Städte unglaublich viel historisches haben und
deutlich größer wirken als sie rein von der Einwohnerzahl her sind. Bordeaux zB
hat nur ein paar 100.000 Einwohner, ich habe aber 1,5 Tage gebraucht, um
überall entlang zu spazieren.
Alle Fotos gibt es hier:
Tourdaten:
Tageskilometer: 159 km
Gesamtkilometer Tour: 159 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 24,2 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 69,3 km/h
Höhenmeter aufwärts:
1.340 m
Höhenmeter abwärts: 1.270 m
Maximal Höhe: 270 m
Trittfrequenz durchschnittlich: 70 upm
Fahrzeit: 6:32 h
Ausblick auf morgen:
Morgen fahre ich nach Dijon. Entgegen vieler anderer Orte,
die ich dieses Jahr noch sehen werde und noch nicht kenne, war ich bereits 2
Mal in Dijon.
Hier der Überblick zur morgigen Tour:
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