Mittwoch, 16. August 2017

7. Etappe: Pieve Ligure - Livorno

Nach der kurzen Etappe gestern, folgte heute wieder eine relativ lange. Leider habe ich ja nirgendwo vor Livorno ein Hotel zu annehmbaren Konditionen gefunden.
Beim Blick aus dem Fenster in der Früh (ich hatte vom Bett aus einen Blick über die komplette Bucht) freute ich mich richtig auf den ersten Teil, denn er würde die kurvige Straße am Meer entlang führen.







Davon habe ich jetzt einige Fotos gemacht – es ist in Wirklichkeit einfach wunderschön hier.
Exkurs als Erklärung an dieser Stelle warum manche Fotos so schief sind: Ich mache fast alle Fotos während ich fahre und kann dabei nicht immer so genau auf das Display schauen. Andererseits braucht es immer ein paar Sekunden bis ich die Kamera aus der Tasche, die am Vorbau befestigt ist, geholt habe und wenn ich die Situation noch einfangen will, muss es schnell gehen und da kann ich auf die Ausrichtung nicht mehr achten.
Und so verging die Zeit, in der ich auf dieser Straße unterwegs war sehr schnell (Start wie ziemlich genau um 9). Die restlichen Kilometer hingegen wurden nicht wirklich weniger den ich kam auch aufgrund der vielen Ampeln und Fußgängerüberwege in der Orten, kombiniert mit immer wieder steilen Anstiegen nach den Orten, nicht gut voran. Um 12 Uhr hatte ich erst 50 km hinter mir. Wenn man weiß, dass das erst etwas mehr als ¼ der Strecke ist, ich aber schon 3 Stunden unterwegs war, hatte ich noch einiges vor mir. Denn so schön es ist – es geht wirklich sehr auf und ab. Es ist hier – nicht ganz überraschend – recht ähnlich der Küste von Genua weg Richtung Frankreich. Aber irgendwo her mussten die fast 2.000 Höhenmeter kommen.

Und wie man auf dem Foto sieht – an der Küste entlang gab es noch einige Berge.



Bald nach den ersten 50 km zweigte die Straße dann vom Meer ab und es wartete der längste Anstieg und höchste Punkt des Tages auf immerhin fast 700 Metern. Die Temperatur heute war etwas geringer als gestern und mit rd. 30°C eigentlich ganz angenehm….so lange man schnell genug fährt. Bei rd. 10 km/h bergauf in der Sonne wurde es dann doch wieder ordentlich heiß.





Solange ich noch eher nah bei der Küste in den Bergen fuhr war es eine wirklich schöne Landschaft und auch schöne Straße. Je mehr es ins Landesinnere ging umso weniger gefiel mir die Strecke. Man merkt es auch immer an den Fotos; es gibt nämlich keine. Vielleicht hat mich auch der Gegenwind geärgert aber hier gefiel es mir nicht. Nur ein ausgetrockneter Fluss, irgendein Gestrüpp, viel Abfall neben der Straße und sonst nichts.



Bzw. vor allem eine sehr schlechte Straßenoberfläche. Die fertige Straße hat hier ausgesehen, (und sich angefühlt) wie woanders eine Straße, die oberflächlich abgetragen wurde, um einen neuen Belag aufzubringen.

Das einzige Foto, was ich dann noch in dieser Gegend gemacht habe, zeigt meinen Mittagspausenplatz. Supermärkte mag ich nicht nur, weil ich da nicht lange erklären muss was ich haben will sondern weil sie so schön klimatisiert sind. Ein paar Mal vor den Kühltruhen auf und ab gehen ist immer sehr angenehm wenn man zuvor Stunden lang auf dem Rad in der Sonne gesessen ist. Neben dem Mittagessen gab es hier auch neues Wasser für den Trinkrucksack. An den ersten Tagen, als es noch kühl (kalt eigentlich) war, bin ich mit den etwas unter 2 Litern immer durch den Tag gekommen. Jetzt muss ich zumindest einmal nachfüllen – wobei ca. 3 Liter für 7 Stunden Sport noch immer eher wenig sind.



Am Meer angekommen hatte auch der Gegenwind, der mir wieder aus den Bergen kommend entgegengeweht hatte, in Seiten-/Rückenwind gedreht. Das war ja eine meiner Sorge, dass ich am Meer zu viel Wind bekommen könnte – wohlmöglich aus der Gegenrichtung. Vor Barcelona vor 2 Jahren hatte ich einmal so einen entsetzlichen Gegenwind. Nach ein paar Stunden macht das dann wirklich keinen Spaß mehr.




Die Straße verläuft hier über viele Kilometer (wahrscheinlich locker 40 km) parallel zu Meer und ist recht stark befahren. Mit dem Fahrrad passe ich zwar gut überall durch – es ist aber sehr konzentrationsintensiv weil andauernd vor mir fahrende Autos bremsten weil sie einen Parkplatz entdeckt hatten.
Dank Rückenwind war im mit zwischen 30 und 35 km/h unterwegs.



Und für mich als technikinteressierte Person gab es ein weiteres Highlight. Das größte (offenbar mobile) Ding, das ich jemals gesehen haben. Keine Ahnung was es ist oder wie es hier her gekommen ist und wohin es fahren könnte – aber es war eindrucksvoll groß. Man sieht es im Vergleich zu dem LKW dahinter. Es stand auf 2 solchen 30 achsigen Tiefladern – einer links und einer rechts (hier nicht zu sehen).



Es ging durch die Badeort nördlich von Pisa (Forte dei Marmi, Viareggio,…) immer auf der 2 spurigen Straße parallel zur Küste mit schönem Rückenwind. Mit über 30 km/h war ich dann aber schon zu schnell für den Fahrradweg, den es auch gegeben hätte – den Versuch habe ich noch ein paar km aber wieder abgebrochen weil niemand mit einem schnellen Fahrrad rechnet.







Vor Pisa führte die Straße wieder weg vom Meer und verlief schnurgerade auf Pisa zu. Hier die einzigen Sehenswürdigkeiten in Pisa.




Es schaut nicht schön aus und das war es auch nicht aber auf genau solchen Straßen kann man gut wieder zeit aufholen denn sie ist glatt und gerade genug, um dauerhaft schnell zu fahren, so dass ich mich auch über dieses ansonsten unattraktive Stück gefreut habe.



Manche Fotos haben beim Ansehen für jemanden, der nicht dabei war keine besondere Bedeutung bzw. man fragt sich was ich hiermit zeigen will.



Ich nutze die Fotos auch um mich an bestimmte Situation zu erinnern, um dann später etwas dazu zu schreiben. Und dafür ist auch dieses Foto war. Im Gegensatz zu früher, als ich noch nicht mit Komoot die Routen geplant habe, übernehme ich jetzt eigentlich immer die Routen so wie sie sind. Und Komoot hat offenbar die Regel, wenn es nicht weiter ist, niederrangige Straßen zu wählen. Und gerade heute kam es so häufiger vor, dass ich von der Hauptstraße abgezweigt bin, um 100 oder 200 Meter auf der Abfahrt und dann wieder der folgenden Auffahrt auf die Hauptstraße zu fahren.

Und mit diesem wollte ich nachsehen, ob die US Armee hier einen Stützpunkt hat. Hinter dem Zaum staden sicher 3 km entlang sandfarbene Militärfahrzeuge.



Und tatsächlich - es handelt sich um Camp Darby (wikipedia link), dass ursprünglich zur Versorgung der Besatzungstruppen in Österreich verwendet wurden und dann als Basis im Irakkrieg (was die sandfarbenen Fahrzeuge erklärt). Gem. Wikipedia werden hier noch dazu Atomwaffen gelagert...damit ich nicht gerechnet.

Nachdem meine Achillessehne, um die ich mir von Aosta Sorgen gemacht hatte, nicht weiter auffällig ist, konnte ich mir heute Livorno ansehen. Als Tipp: Auslassen. Livorno gehört für mich zu den am wenigsten sehenswerten Städten, in denen ich in Italien war. Alessandria hat mich ja schon nicht wahnsinnig begeistert aber Livorno war noch schlimmer. Entweder habe ich es trotz intensiver Suche wirklich übersehen oder es gibt hier wirklich keine Fußgängerzone mit vielen netten Restaurants.

Hier ein paar Eindrücke:







Und für diese Bilder musste ich mir schon wirklich Mühe geben einen Winkel zu finde, auf dem nur die schöneren Teile zu sehen sind.


Hier alle übrigen Bilder



Tourdaten:

Und hier die Aufzeichnung des heutigen Tages


Tageskilometer: 186 km
Gesamtkilometer Tour: 1.097 km

Durchschnittsgeschwindigkeit: 23,9 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 70,6 km/h

Höhenmeter aufwärts:  2.180 m
Höhenmeter aufwärts gesamt: 12.470 m
Höhenmeter abwärts: 2.290 m
Maximale Höhe: 670 m

Trittfrequenz durchschnittlich: 54 upm

Fahrzeit: 7:46 h

Ausblick auf morgen:

Das wird wahrscheinlich recht unspektakulär bis Rom. Morgen werden ich bis Talamone fahren. Davon hatte ich vor der Buchung des Hotels auch noch nie gehört. Es war aber das einzige einigermaßen leistbare Hotel auf ca. der Hälfte der Strecke nach Rom. Eigentlich wollte ich mal wieder airbnb nutzen aber da hat man mir dann wieder abgesagt… So richtig überzeugt mich das weiterhin  nicht. Bei booking.com steht, dass etwas frei ist und das ist es dann auch. Man bucht und hat ein Zimmer. Bei airbnb dauert es immer bis eine Antwort kommt und dann ist es möglicherweise eine Absage – warum auch immer.

Hier wieder der Link zur morgigen Tour:

Link zu komoot


  

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